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Fernab der traditionellen E-Sport-Zentren in Seoul in Südkorea entwickelt sich mittlerweile auch in Österreich zunehmend eine Kultur des elektronischen Sports. Die treibende Kraft für diese Entwicklung ist der ESVÖ, der E-Sport Verband Österreich. Seine Aufgabe ist es, den elektronischen Sport in allen Disziplinen zu unterstützen und ihn gegenüber der Gesellschaft und der Politik zu repräsentieren. Unter E-Sport versteht man das „kollektive und wettbewerbsorientierte Spielen von Sportspielen (im weitesten Sinne) auf dem Computer oder der Konsole“.
Die derzeit beliebtesten E-Sport-Spiele in Österreich sind Games wie Counter-Strike: Global Offensive, Dota 2, League of Legends, StarCraft II oder eben der Klassiker FIFA. Aber die virtuelle Spielewelt ist ein Spiegel der Realität und so werden wie im richtigen Sportleben die Spiele live auf unterschiedlichen Online-Portalen wie Twitch.tv oder sport1.de übertragen. Doch nicht nur das. Gamer und Nichtgamer haben mittlerweile die Möglichkeit, ganz getreu wie bei realen Offline-Sportveranstaltungen Online-Wetten bei Anbietern wie bet365 oder anderen Plattformen abzugeben.
Die E-Sport-Bedingungen in Österreich werden von Jahr zu Jahr attraktiver. Der ESVÖ richtet beispielsweise Meisterschaften in allen Bundesländern aus, bei denen dann mehrere hundert österreichische Teams die Möglichkeiten haben, ihre E-sportlichen Kräfte zu messen. Mitglieder des ESVÖ kommen dabei in den Genuss von Ermäßigungen bei den LAN-Partys und anderen Events. Die letzte Konsolenstaatsmeisterschaft in Österreich fand im September 2016 statt. Das Finale dieser Meisterschaft wird jedes Jahr auf der größten Spielmesse Österreichs, der Game City, in Wien ausgetragen. Dort feierten auch dieses Jahr wieder fast 70.000 Besucher online sowie offline den E-Sport in Österreich. Qualifizieren konnten sich die österreichischen Spieler in den Disziplinen FIFA 16, Forza Motorsport 6 und PRO Evolution Soccer 2016. Wer sich schon mal bezüglich der Qualifikationen für die Spiele 2017 informieren will, bekommt die ersten Infos hier.
Eine andere Veranstaltung ist die 2016 erstmals ausgetragene Austrian Playstation League. Die Hauptspiele bei dieser Veranstaltung waren CoD: Black Ops III FFA und 4on4, FIFA 16 und Street Fighter V. Bei CoD 4on4 gab es sogar vier große Turniere. Das besondere an beiden Turnieren ist, dass jeweils ausgebildete Schiedsrichter des ESVÖ darauf achten, dass die Spiele fair ablaufen. Mitglieder können sich durch den ESVÖ zu lizenzierten Schiedsrichtern ausbilden lassen.
Die dritte große vom ESVÖ begleitete und unterstützte E-Sport-Veranstaltung in Österreich ist die Austrian Masters League, die sich speziell an PC-Liebhaber richtet. Österreichische Fans von Sportspielen konnten sich das ganze Jahr über für die Austrian Masters League auf der Game City im Wiener Rathaus qualifizieren. Die Sieger der Austrian Masters League erhalten dann die einzigartige Möglichkeit, zum IeSF World Championship in Seoul zu reisen. Für viele Gamer erfüllt sich damit ein Lebenstraum. Die Kosten für die Anreise und die Unterkunft werden dabei vom ESVÖ und IeSF übernommen. Für das kommende Jahr 2017 sind bereits die Spiele für die Austrian Masters League ausgewählt. Es handelt sich dabei um Hearthstone, League of Legends und Starcraft 2. Alle weiteren Infos zur Austrian Masters League lassen sich auch bei Area52 finden.
Doch auch der pädagogische Aspekt des E-Sport wird in Österreich großgeschrieben. So können Schüler und Schülerinnen aus Wien sich im Rahmen der Game City im fairen Wettkampf miteinander messen, um den Sieger oder die Siegerin der ESVÖ-Schulmeisterschaft 2016 in zwei verschiedenen Disziplinen zu ermitteln. In Österreich verschließt man eben nicht die Augen davor, dass Gaming für die meisten Kinder Alltag ist. Deswegen hilft der ESVÖ Lehrern, das Gaming im Rahmen der Unterstützung der Medienkompetenz in den Unterricht mit einzubauen. Eine tolle und faire Sache für den E-Sport in Österreich!